Der Ratssitzungssaal im Pinneberger Rathaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Mehr als 300 Menschen waren gestern Mittag auf Einladung der Stadt Pinneberg in das Rathaus gekommen, um das neue Jahr zu begrüßen und sich anzuschauen, was die Verwaltung zu dem diesjährigen Motto „Älter werden in Pinneberg“ auf die Beine gestellt hatte.
Vereine und Verbände stellten sich vor
Viele Vereine und Verbände waren eingeladen, sich zu beteiligen. Sie nutzten dies in großer Zahl und informierten an Ständen, mit Flyern und in persönlichen Gesprächen über ihre Arbeit. So waren zum Beispiel der Seniorenbeirat vertreten, die Stadtbücherei, der Arbeiter-Samariter-Bund mit seinem Wünschewagen sowie anderen Projekten und natürlich auch der Weisse Ring.
Traditionelle Neujahrsrede der Bürgervorsteherin
Die Bürgervorsteherin Natalina di Racca-Boenigk (CDU Pinneberg) begrüßte alle Gäste persönlich, Seite an Seite mit Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg (parteilos). Diese sprach auch die Begrüßungsworte, während die Hauptrede – die Neujahrsrede – traditionell immer der Bürgervorsteherin obliegt.
Rückblick auf 2019
Die Bürgermeisterin blickte kurz zurück auf 2019: „Zu den schönsten Erlebnissen des Jahres gehörte für mich die Grundsteinlegung für den Ersatzbau an der Johann-Comenius-Schule“, sagte Urte Steinberg. „Auch bei ihren Mitarbeitern ist dies der Fall. Es ist großartig, dass wir nun in die Bauphase eingetreten sind. Ende 2020 soll der Bau fertig sein“, sagte Urte Steinberg. „Und weil manches, was lange währt auch endlich gut wird, ist die Eröffnung der Westumgehung ganz wunderbar“, ergänzt sie lächelnd.
Viele neue Projekte
Auch an den anderen Schulen wird weiter fleißig geplant und gebaut. In der Grund- und Gemeinschaftsschule (GuGS), in der Grundschule Thesdorf und in der Rübekampschule soll umgebaut werden, die Mensa der Hans-Claussen-Schule (HCS) wird entstehen. Die Theodor-Heuss-Schule (THS) hat bereits ein neues Außengelände erhalten und das neue Vordach ist bereits in Arbeit. Auch mit der Fertigstellung des Busbahnhofes hat die Stadt einen großen Meilenstein erreicht. In diesem Jahr folgt dann der Bau der Unterführung und des Taxenstandes.
Förderpreis der Stadt Pinneberg
Den Förderpreis der Stadt erhielt in diesem Jahr übrigens Bert Meyer für 40 Jahre Engagement in der und für die Stadt Pinneberg. Sichtlich gerührt nahm Bert Meyer den Preis entgegen und bedankte sich für die Auszeichnung. „Mir ist es wichtig, dass das Geld, was wir einnehmen, hier in der Region bleibt und wieder zurück fließt“, sagte er in seiner Rede. Im Mai diesen Jahres feiert Bert Meyer 40-jähriges Jubiläum mit seinen Edekafilialen und möchte auch hier etwas zurückgeben. „Es wird tolle Aktionen geben“, sagte er zum Abschluss seiner Rede. Bert Meyer engagiert sich und fördert seit vielen Jahren das Jazzfest, den Bert Meyer Cup, die Gemüsebeete in vielen Kindergärten, die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Rockville Pinneberg e. V. und nicht zu vergessen, auch die städtischen Tannenbäume werden von Bert Meyer gestiftet.
Großer Dank der Bürgermeisterin
Zum Abschluss ihrer Rede bedankte sich die Bürgermeisterin noch einmal bei allen Ausstellern, dem Soundorchester Pinneberg und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung für ihren Einsatz. Dann übergab sie an Natalina di Racca-Boenigk. Und wie immer war die Rede der Bürgervorsteherin das Highlight der Veranstaltung.
Wir haben die Bürgervorsteherin gefragt, ob wir die ganze Rede publizieren dürfen. Damit diejenigen unter Ihnen, die nicht auf dem Empfang waren, ihre Worte und den Appell am Schluss selbst noch einmal lesen können.
Wir dürfen. Vielen Dank, liebe Frau di Racca-Boenigk.
Lesen Sie hier die vollständige Rede von Bürgervorsteherin Natalina di Racca-Boenigk zum Neujahrsempfang der Stadt Pinneberg vom 12.01.2020:
Danke auch von mir an die tollen Musiker vom Soundorchester Pinneberg! Toller Klang und ein schöner Ohrenschmaus! Und nun ist auch der Letzte wach!
Danke Urte, für Deine Eröffnungsworte. Jetzt darf ich Sie auch alle begrüßen: Herzlich Willkommen liebe Pinnebergerinnen und Pinneberger, liebe Gäste und ein frohes neues Jahr allen, die heute wieder so zahlreich zu unserem 37. NJE gekommen sind. Sie sind mir alle gleich lieb und teuer, trotzdem möchte ich stellvertretend für alle einige wenige namentlich begrüßen:
Michael von Abercron, Ernst Dieter Rossmann, Kai Vogel, Ines Strehlau, Kreispräsident Helmuth Ahrens, Elke Schreiber, Gabriele Schäfer-Manietzki, Oliver Stolz, Heike Beukelmann und Hans-Helmuth Birke.
Ich freue mich über die vielen Vertreter unserer Pinneberger Vereine, Verbände und Institutionen und der Pinneberger Parteien, Vertreter aus dem Rathaus und natürlich alle Pinneberger und Nicht-Pinneberger, die hier sind.
Ganz besonders freue ich mich, dass wir diejenigen unter uns haben, die für unser Motto stehen. Es ist übrigens der 12. Neujahrsempfang, der unter einem Motto steht. Für dieses Jahr muss ich allerdings die Sternsinger entschuldigen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir sie nächstes Jahr an dieser Stelle wieder begrüßen können.
Sie alle, Besucher und Teilnehmer unserer Themenausstellung „Älter werden in Pinneberg“, geben unserem Empfang den Rahmen und tragen dazu bei, dass wir sagen können: Wir sind mal wieder: Persönlich. Ehrlich. Anders. Schön, dass Sie alle hier sind!
Es hat irgendwie etwas Heimeliges zu wissen, dass viele Dinge in Pinneberg Tradition haben und den Jahreswechsel begleiten: unser schönes Weihnachtsdorf, das jedes Jahr immer gemütlicher wird; das fulminante Jazz im Foyer und der Silvesterlauf des VfL. Dann gleich zu Jahresbeginn den Bert Meyer Cup, gleichzeitig die inoffizielle Kreismeisterschaft der Fußballer und unsere beiden Neujahrskonzerte als Matinee und Abendvorstellung, Danke an alle Beteiligten für diese schönen Veranstaltungen in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel.
Und all das macht Pinneberg auch persönlich. Ehrlich. Anders. Und erlebenswert!
Viele wissen, ich mach da gern mal meine Witze drüber. Nach dem Motto: Was sich liebt, das neckt sich, aber ich meine das wirklich ernst – Pinneberg ist liebens- und lebenswert! Wenn ich mich erinnere, sag ich Ihnen das auch jedes Jahr an dieser Stelle!
Liebe Gäste!
Irgendwie ist eine Stadt ja wie ein Gemischtwarenladen, so ein Tante-Emma-Laden eben. Ich habe mir mal überlegt, wie ich unsere Stadt in so einem Laden auspacken würde:
Wenn man reinkommt, gleich rechts, findet man das Obst. Von den 2000 Apfelsorten, die es in Deutschland geben soll, finden wir 8 Sorten/10 Kisten in unseren Regalen. Die Qualität ist hervorragend, nur wissen wir jetzt schon, dass der Bedarf in den kommenden Jahren zunehmen wird. Jetzt müssen noch die richtigen Sorten aus den richtigen Anbaugebieten eingekauft werden, aber schon jetzt sind unsere Äpfel, äh.. Kitas so schmackhaft wie die vielen leckeren Apfelsorten, die in den Regalen liegen, da ist bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei.
Im ersten Regal stehen die Hülsenfrüchte, wir haben 11. Bekanntlich liegen diese ja einigen schwer im Magen, zumindest allen Beteiligten. Das meine ich nicht auf die Qualität der Nahrungsmittel, äh.. pädagogischen Arbeit bezogen, die ist hervorragend. Hier ist die Stadt auch selbst Landwirt, der seit Jahren versucht, die Flurschäden zu beseitigen. Nun ist der Boden bestellt, aber die Kapazitäten sind zu knapp, die Ernten, äh… Finanzen sind nicht ausreichend, um gleichzeitig alle Sorten von Hülsenfrüchten anzubauen. Das Einzige, was wir wissen, ist, dass Erbsen, Bohnen und Linsen uns schwer im Magen liegen. (Erbsen, Bohnen Linsen bringen den A.. zum Grinsen) Aber wir sind auf dem Weg, auch wenn er noch lang ist, die Zubereitung so hinzubekommen, dass am Ende gute Gerichte, äh.. Schulen auf dem Tisch, äh.. in der Stadt stehen. Gemeinsames Aussuchen der Rezepte äh…Maßnahmen und Kochen der Gerichte kann da nur von Vorteil für alle sein. Also, ran an den Herd!
Gleich neben den Hülsenfrüchten steht da eigentlich das Mehl, äh.. unsere Sportplätze und -hallen. Eigentlich benötigen wir es täglich, aber im Regal, äh.. in den Finanzen sind momentan keine Kapazitäten. So ein Tante-Emma-Laden hat nur eine begrenzte Fläche zur Verfügung. Einzig das Dinkelmehl läuft seit einem Monat richtig gut. Die Kaufbereitschaft war zwar immer da, beworben von Land, Bund und VfL hat es jetzt mit dem Kauf geklappt. Die Lieferzeit ist etwas länger, aber der KuRa-Platz müsste kommen.
Was hat der Tante Emma Laden sonst noch im Angebot? Ach ja, Getränke, wie Wasser und Säfte, Bier und Wein. Für Fahrrad und Autofahrer, Fußgänger und den ÖPNV läuft es nicht so gut, weil wir uns statt einer guten Getränkeauswahl jetzt auf Äpfel, Hülsenfrüchte und Dinkelmehl spezialisiert haben. Natürlich kann das nicht so bleiben, aber unser Laden ist klein und es fehlt an Platz, äh.. Geld. Trotzdem kommt wegen der hohen Nachfrage der Radlersirup neu ins Angebot, ein Fahrradparkhaus am Bahnhof. Ich gehe davon aus, dass er allen gut schmecken wird.
Gut lief 2019 auch die Sonderedition „Pinneberger Altburgunder Westi“. Ca. 45 Jahre gaben die Reben nur eine kümmerliche Lese ab, aber 2019 war ein hervorragendes „Westi“-Jahr und die Lese brachte einen prickelnden und entlastenden Wein zustande, über den sich besonders die Genießer an der Mühlenstraße und Elmshorner Straße sehr freuen.
Auch die Marzipanschnitten, auf die wir mehr als 2 Jahre gewartet hatten, sind endlich geliefert worden. Der Boden ist glatt und eben, die Creme zeigt gut sichtbar alle Linien und Zeiten an und der Marzipandeckel, äh… die Dächer an den Wartehäuschen und die Garnitur von Nüssen, ah.. Bänken erleichtern das Warten am neuen Busbahnhof.
Ein guter Tante-Emma-Laden sollte auch Regenschirme anbieten, damit wir gemeinsam nicht nass werden. Das Modell heißt „Klima und Natur“ und sollte bei jeder Bestellung und bei jedem Einkauf mit auf der Liste stehen. Wir sollten ihn alle dabei haben, zu wichtig ist er für unsere Zukunft, auch wenn es momentan noch ein Knirps ist. Längerfristig brauchen wir richtige Regen-, äh.. Klimaschirme.
Das bringt mich gleich zu dem Problem, vor dem alle Händler stehen: Vermeidung von Verpackungsmüll, weniger Abfall, mehr regionale Produkte, mehr Diversität, usw. Das bekommen wir nur hin, wenn auch die Produzenten (Haus- und Grundstücksbesitzer) und die Kunden, also wir alle, begreifen, dass Klima- und Naturschutz uns alle angeht. Es ist nicht schwer, sich in allen Lebenslagen zu überlegen, was jeder von uns zum Klima- und Naturschutz beitragen kann.
Unterstützung bekommen wir dabei vom KJB. Er kommt aus der Kurzwarenabteilung und schaut, an welches der städtischen Projekte auch das Emblem „Klima und Natur“ mit Nadel und Faden angenäht werden könnte.
Zurück in den Laden: Der Tisch mit dem „Angebot des Jahres“ ist noch leer, weil wir für das Projekt EPH den Einkaufspreis noch nicht kennen.
Wir kommen zu den Lesebrillen, Hormocenta für die Frau ab 40, Hörgeräte usw. kurz SB-Abteilung genannt. Jüngere Kunden halten diese Abteilung für vollkommen überflüssig, sie vergessen nur, dass jeder von uns irgendwann in das Alter kommt, in dem die Artikel dieser Abteilung sehr nützlich sein können. SB erleichtert das Leben von Älteren mit Lobbyarbeit, von der man übrigens auch in jüngeren Jahren profitieren kann.
In der Tiefkühltruhe liegen die Torten von Coppenrath und Wiese…und anderen. Auf jeden Fall gibt es dort auch „Omas gedeckter Apfelkuchen“. Aufgetaut und erwärmt verströmt er einen intensiven Geruch und der goldgelbe Deckel zieht sich wie ein „Versprechen auf mehr“ von der Friedrich-Ebert-Str. am Rathaus vorbei bis zum Baumhain. Ja, die „Verkehrsberuhigung“ in der Bismarckstr. ist echt gelungen. Auch wenn böse Zungen behaupten, einige der Bänke sehen aus wie Särge.
Je länger ich über unseren Gemischtwarenladen nachdenke, desto mehr drängt sich mir die Frage auf, ob wir nicht vielleicht doch eher das KaDeWe der Pinneberger sind. Also das KaDePi.
Ich denke an die Abteilung Obst und Gemüse: farbenprächtig, mit einer großen Auswahl, frisch und exklusiv. Die Abteilung steht für unsere vielfältigen Angebote in Kultur, Sport, Theater und Musical, unsere tollen Feste in unserer Stadt.
An der Frische-Theke finden wir unsere Firmen und Unternehmen, unsere Einzelhändler, das Stadtmarketing und die Wirtschaftsgemeinschaft, Vereine, Verbände und Institutionen, die täglich mit dazu beitragen, dass unsere Stadt sich weiterentwickelt, mit frischen Ideen, einem vielfältigen Angebot, Topqualität und einer guten Kundenbetreuung.
Ein Stockwerk höher finden wir eine kleine Champagnerbar, dort wird der Altburgunder Westi ausgeschenkt, dazu werden andere Kleinigkeiten angeboten, die alle in Pinneberg hergestellt bzw. produziert werden. Kleinode aus unserer Stadt.
In der obersten Etage des KaDePi ist die neue Fressgasse. Jahrelang haben wir uns über mangelndes Gastronomieangebot beschwert. Heute haben wir so viel Gastronomie wie nie zuvor. Es gab im vergangenen Jahr so viele Neueröffnungen, und mit unseren Alteingesessenen haben wir so viele unterschiedliche interessante Angebote. Aus aller Herren Länder. Wer jetzt noch behauptet, für den eigenen Geschmack sei nichts dabei – der muss eben die Bahn nach Hamburg nehmen. Alle anderen, also wir, sind jetzt gefragt, die vielen Angebote auch anzunehmen, damit die tolle Vielfalt erhalten bleibt. Also – Frühlingsdiät war gestern, ab heute gehen wir Essen – und einen Salatteller gibt‘s überall.
Ganz unterm Dach gibt es noch die Serviceabteilung: Kundendienst, Reklamation, Änderungsschneiderei, Kundentoiletten usw. Hier finden wir die Mitarbeiter der Verwaltung, des KSP und der Stadtwerke, aber auch unsere Retter, FFW, THW, Sanitätsdienste, 2 Rettungswachen usw. Ohne Sie würde unser KaDePi nicht laufen. Vielen Dank für Ihren Einsatz für uns!
So! Und wenn Sie schon ganz oben stehen, werfen Sie doch mal einen Blick von oben auf unsere Stadt. Wir wissen, wir sind Kreis- und Mittelzentrum und trotzdem auf der Landkarte nur ein kleiner Punkt. Unser aller Einsatz für Pinneberg ist wichtig, aber wir sind nicht der Nabel der Welt und sollten uns, was wir tun oder nicht tun, auch nicht zu wichtig nehmen. Und vor allen Dingen sollten wir uns nicht schlechter machen als wir sind. Besser geht immer, aber wir können alle stolz sein auf unsere Stadt und die vielen tollen Möglichkeiten und Angebote in allen Bereichen. Da wir alle gemeinsam dazu beitragen, können wir auch ein bisschen stolz sein auf uns. Aber lassen Sie uns endlich aufhören, dem hinterher zu weinen, was wir nicht haben. Meine Mutter hätte gesagt: „Bauch rein, Brust raus, Kopf hoch. Für Pinneberg“
Blicken wir auf die Welt außerhalb von Pinneberg, haben die letzten Tage uns bestimmt allen Angst gemacht. Niemand von uns kann ermessen, wie dicht wir an einem weiteren Krieg im Nahen Osten standen. Immer mehr haben wir Staatsoberhäupter, deren Staatsführung nicht mit unseren Wertvorstellungen von Frieden, Freiheit und Demokratie vereinbar ist. Und in immer mehr Ländern teilen auch Parteien und Teile der Bevölkerung diese Wertvorstellungen nicht mehr. Das ist eine Entwicklung, die wir alle mit großer Sorge beobachten müssen, weil diese Auswirkungen auf unser aller Leben hat. So nimmt die Verrohung der Sprache zu, nicht nur im Internet, Meinungen oder gar Fakten sind nicht mehr gefragt, Spekulationen und Verschwörungstheorien haben Hochkonjunktur. Diskussionen und Meinungsaustausch finden in Teilen gar nicht mehr statt, weil die eigene Meinung zur absoluten Wahrheit hochstilisiert wird, die keine sachliche Auseinandersetzung mehr zulässt.
Wie Sie alle habe auch ich keine Patentlösung für diese gefährliche Entwicklung. Ich glaube aber tatsächlich, dass Schweigen die schlechteste aller Lösungen ist. Wenn die schweigende Mehrheit sich der lauten Minderheit beugt, haben wir schon verloren. Wenn wir zulassen, dass der respektvolle Umgang untereinander nicht mehr gewährleistet wird, geben wir unsere Menschlichkeit auf. Wenn wir sprachliche Entgleisungen schweigend tolerieren, öffnen wir Gewalt Tür und Tor. Und dann macht es am Ende keinen Unterschied mehr, ob es um „nur“ verbale oder auch körperliche Gewalt geht. Sind die Schleusen erst einmal geöffnet, gibt es kein Zurück mehr. Und es gibt im Übrigen keine gute und schlechte Gewalt, Gewalt bleibt Gewalt, von wem auch immer sie kommt.
In der Demokratie ist es wie in der Ehe: Man muss täglich daran arbeiten, sie hegen und pflegen, damit sie uns lange erhalten bleibt. Und ich glaube immer noch an die Kraft der Gemeinschaft. Gemeinsam können wir es schaffen, unsere kleine und vielleicht auch die große Welt jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Lassen Sie uns heute noch damit anfangen!
Nun ist aber genug des Geredes, es wird Zeit, Sie sich selbst zu überlassen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit Freunden und Bekannten, alten wie neuen, über Gott und die Welt zu unterhalten und schauen Sie, was „Älter werden in Pinneberg“ alles so bietet. Wobei wir nicht vergessen sollten, dass wir alle bereits seit Jahren in Pinneberg älter werden. Nur eben in unterschiedlichen Alterungsphasen. Ich selbst werde seit über 20 Jahren in Pinneberg älter, aber hier gibt es bestimmt viele, die das bereits seit ihrer Geburt tun.
Danke auch an alle Aussteller, die heute für uns hier sind!
Und haben Sie bitte auch einen Applaus für die Mitarbeiter des Rathauses, die auch dieses Jahr wieder mit vollem Einsatz unseren NJE organisieren und uns so freundlich bewirten!
Genießen Sie also die Zeit hier noch auf unserem Neujahrsempfang inkl. des von der Familie Meyer gesponserten Obstbuffets.
Schauen Sie mit einem wohlwollenden Blick auf die Stadt, in der wir alle leben und erfreuen Sie sich an dem, was wir an liebens- und lebenswerten Angeboten haben. Und wenn nicht, fahren Sie doch einfach nach Hamburg, das liegt direkt vor den Toren Pinnebergs.
Lassen Sie sich gern von unseren vielen ehrenamtlichen Mitbürgern inspirieren, falls Sie nicht eh schon dazugehören. Bestimmt ist auch etwas dabei, was zu Ihren Interessen passt.
Helfen Sie mit, täglich für unsere Demokratie zu kämpfen, es lohnt sich.
Lassen Sie ihr Glas nicht halbleer sondern halbvoll sein und leben Sie jeden Tag so, als ob es Ihr letzter sei, Carpe diem!
Und wenn Sie nachher nach Hause gehen sei Gottes Segen mit Ihnen!
Fotos: Maike Heggblum
13.01.2020