Rosen aus Pinneberg von der Baumschule Koopmann

Kennen Sie das Gefühl, dass eine kleine Glocke oder die fröhliche Hupe bei Ihnen in der Straße auslöst? Ein unverkennbares Geräusch verrät, dass der Eiswagen im Anmarsch ist. Keine zwei Sekunden später ist man in den Schuhen und auf dem Weg zum Parkplatz. Schnelligkeit lohnt sich, denn wer will schon ganz hinten in der Schlange stehen? Diesen Effekt machten sich am vergangenen Wochenende auch Rainer Koopmann und sein Kollege Malte Morgner von der Baumschule Koopmann aus Pinneberg zu Nutzen. Sie hatten einen großen Anhänger und einen weißen Kleinbus der Baumschule bis unters Dach mit herrlich duftenden Rosen, Sträuchern, Gehölzen und Obstbäumen gefüllt und besuchten die Dörfer im Umkreis von Pinneberg, um ihre Pflanzen direkt aus dem Wagen zu verkaufen.

Rosen vor der Haustür kaufen

Kaum hatte das Gespann in einer gut bewohnten Straße halt gemacht, kamen die Menschen aus ihren Gärten und Häusern und lugten neugierig über die Hecken. Wo man normalerweise den Eismann erwartet hatte, stand jetzt eine große Wagenladung voller bunter Rosen. Direkt vor der Tür und zeitlich passend zum anstehenden Muttertag. Warum also lange in den Gartencentern oder Blumenläden anstehen, wenn man ganze Rosenstämme auch vor der Haustür direkt vom Erzeuger kaufen kann? Regionaler geht es kaum. „Normalerweise sind wir zu dieser Jahreszeit auf Messen und kümmern uns um unsere Rosenzucht“, sagt Firmenchef Rainer Koopmann. „Durch die Coronakrise fallen diese jedoch aus und wir versuchen auf diese Weise unsere Pflanzen unter die Leute zu bringen.“

Heidi Klum und Dr. Schiwago

„Die Pflanzen haben Baumschulqualität und sind zum Teil aus eigener Züchtung“, verrät Rainer Koopmann. „Meine Lieblingszüchtung heißt Climbing Champagne“, sagt er und zeigt auf einen hüfthohen Rosenstamm mit handtellergroßen schweren Rosenblüten in einem zarten Orangeton. Doch auch die anderen Sorten, wie „Heidi Klum“, „Westerland“, „Dr. Schiwago“ und „Nostalgie“ fanden bei den Interessierten Anklang und verkauften sich rasend schnell. Gärtnermeister Rainer Koopmann ist begeistert. „Ich hätte nie gedacht, dass unsere Idee so gut ankommt“, sagt er. „Es ist schön zu sehen, wie die Menschen in der Krise zusammenhalten und die lokalen Unternehmen unterstützen. Dafür bin ich sehr dankbar.“ Und dankbar waren auch die neuen Besitzer der Obstbäumchen und Rosenstämme, die ihre Gärten weiter verschönern konnten oder Mutti statt einem Strauß Blumen gleich einen ganzen Rosenstrauch schenken konnten.